Wenn man sich vorstellt, dass das ganze Leben am Ende wie ein Film an einem vorbeizieht und man alle wunderbaren Momente noch einmal darf ist das vielleicht auch so, aber man muss bedenken, dass eventuell auch einmal schlechte Erinnerungen wieder hochkommen. Dann stellt man sich am Ende vielleicht die Frage, ob man nicht vieles hätte besser machen können und ob das Leben wirklich erfüllt war, doch genau dort liegt der Fehler in dem eigenem Gedankengang. Man sollte sein Leben nicht erst dann anfangen zu leben, wenn es zu spät ist. Man muss das ausnutzen, solange man es noch vor sich hat. Man sollte immer mit dem Anfang beginnen und nicht erst mit dem Ende. Dieser Gedanke kommt mir zuweilen und dann frage ich mich, ob ich denn schon wirklich angefangen habe, mein Leben zu leben. Ich denke in den meisten Augenblicken, dass ich genau das richtige tue und wenn ich später darüber nachdenke fällt mir ein, wie viel ich hätte besser machen können. Manchmal habe ich Menschen verletzt, wenn auch unbewusst, oder jemanden geärgert ohne es zu wollen und dann kommt einem die Entschuldigung nicht mehr über die Lippen und zu guter letzt macht man sich dann Vorwürfe. So sollte es nicht sein. Es ist gut, wenn man seine Fehler begreift und sie bereut, aber man sollte auch nicht zu sehr perfektionistisch sein. Kein Mensch ist fehlerfrei und die, die versuchen es zu sein zeigen am meisten auf. Der Fehler in ihren Gedanken liegt daran, dass sie versuchen perfekt zu sein. Keiner kann perfekt sein und wer es doch ist, der hat sein Leben nie gelebt. Und ich wollte perfekt sein. Ich wollte es allen recht machen, für alle da sein, gute Noten schreiben und gemocht werden, doch ich schaffte nichts davon und der Schlag der Realität ist dann oft stärker, als wenn man es einfach eingesehen hätte. Allein etwas zu leisten ist etwas, worauf man stolz sein kann, doch perfekt zu sein ist der größte Makel, den ein Mensch haben kann, denn die Vollkommenheit liegt in der Loyalität, nicht in den Taten. Perfekt kann man nur im Kopf und ganz alleine für sich sein. Irren ist menschlich und das sollten viele einsehen. Wer keine Fehler macht kann auch nicht aus ihnen lernen und oft frage ich mich, wie man Tag und Nacht damit verbringen kann zu lernen, während draußen die Sonne scheint oder ein Sturm tobt. Jede Sekunde, die man versucht zu perfektionieren ist eine verlorene Sekunde, denn das Leben ist nicht perfekt und wird es auch nie sein, denn selbst wenn es für einen selber in diesem Moment unglaublich scheinen mag und man in seinem Leben aufgeht, geht das Leben eines anderen vielleicht genau in dieser Minute unter. Ich habe viel darüber nachgedacht und mich dazu entschlossen, das alles so zu nehmen, wie es kommt. Ich werde meinen Teil tun, um es möglichst gut zu machen doch Fakt ist, dass die Zeit dein Leben bestimmt, aber du, was du aus ihm machst. Doch auch ich kann nicht allen helfen und alles leisten, was ich gerne täte und damit muss man sich abfinden. Man kann sich selbst ändern, aber das kostet Stärke, was viele nicht genug haben. Einen anderen Menschen zu helfen kostet Mut, was auch nicht viele ausreichend haben. Aber selbst wenn man stark und mutig genug ist, kann man nicht allen helfen. Doch nun kann man beginnen, wo man sollte. Mit dem Anfang.
Wie steht ihr so dazu? =D
Der_David Stammsmiley
Anzahl der Beiträge : 227 Anmeldedatum : 02.05.09 Alter : 31 Ort : MUC